Was ist iaido


Iaido ist neben kendo, judo, kyudo, naginatado und aikido eine der klassischen japanischen Kampfkünste, die ihre Wurzeln in den Übungen der samurai haben und bis heute praktiziert werden. Ungefähr seit dem 12. Jahrhundert etablierten sich zahlreiche Kampfkunstschulen, in denen die japanischen Krieger ihre Fertigkeiten beständig übten, verbesserten und (als Oberhaupt eines dojo) weitergeben konnten. Ihren Höhepunkt hatten die Schulen in der sengoku-Periode, die erst am 21. Oktober 1600 mit der Schlacht bei Sekigahara und dem damit verbundenen Sieg Ieyasu Tokugawas ein Ende fand. In dieser Zeit, in der sich ganz Japan im inneren Frieden befand, wurde die Übung der verschiedenen Kampfkünste beibehalten, bis sie zum Beginn der meiji-Restauration 1868 kurzzeitig verboten wurden. Mit der Gründung des Dai Nippon Butokukai 1895 wurden die Kampfkünste wieder populärer und als Teil der japanischen Kultur wieder vermehrt praktiziert. Von da an, besonders nach 1945, erreichten die Kampfkünste auch andere Länder und werden mittlerweile auf der ganzen Welt ausgeführt.

Iaido ist nur ein besonderer Teil des japanischen Schwertkampfes. Hier vollführt der Übende des iaido, der iaidoka, aus einer Ruheposition heraus eine kurze Abfolge von Schnitten und / oder Stichen, beginnend mit dem Ziehen des Schwertes, welches nach Abschluß der Aktion wieder in die Scheide zurückgeführt wird. Dieser Ablauf heißt kata.


Die Übung im dojo


Ganz im Sinne der japanischen Tradition praktizieren wir iaido in der Übungshalle, dem dojo. Wir üben in der klassischen Kleidung: einem keikogi (einer Art kimono-Jacke), welche mit dem obi, einem breiten Baumwollgürtel, gehalten wird. Darüber tragen wir die klassische weite Hose des japanischen Mittelalters, die hakama.


Als Übungswaffe benutzen wir das klassische japanische Holzschwert, das bokken, und das iaito, eine Nachbildung des katana aus Stahl, welches in Länge, Gewicht und Handhabung einem „echten“ Schwert entspricht.


Jeder iaidoka übt die kata als Soloform. Nur zur Vermittlung von Besonderheiten innerhalb der Technik wenden wir uns Partnerübungen zu, in denen ausschließlich das bokken verwendet wird.


Anfänger üben die erste Zeit ausschließlich mit dem bokken, um Sicherheit innerhalb der kata und der Handhabung des Schwertes zu erlangen, bevor sie mit einem stumpfen iaito fortfahren dürfen. Die Wahl des Zeitpunkts für diesen Wechsel obliegt dem sensei, dem Leiter des dojo.




Die Stile


ZNKR iaido


Die kata der Zen Nihon Kendo Renmei umfassen 12 kata, welche erstmals 1968 als Standard festgelegt wurden. Hierbei wurden alle kata so konzipiert, dass sie als stil- und schulübergreifende gemeinsame Grundlage für Prüfungen und den taikai genannten Wettbewerb vorgesehen sind. Jeder iaidoka, der eine Prüfung ablegen möchte, muss diese 12 Formen beherrschen. Wir üben diese regelmäßig.


Muso shinden ryu

Hayashi Jinsuke Minamoto
no Shigenobu
Hakudo Nakayama

Unsere koryu (Alte Schule), die in den 1930er Jahren von Hakudo Nakayama zusammengefasst wurde und deren Wurzeln im Jahre 1536 liegen. In diesem Jahr legte Hayashizaki Jínsuke Minamoto no Shigenobu als erster die Grundlagen der muso shinden ryu, die Übung wurde damals noch als battodo bezeichnet, fest.



Die muso shinden ryu besteht aus drei Stufen, eingeteilt in shoden, chuden sowie okuden, was der Unter-, Mittel- und Oberstufe entspricht.

Shoden besteht aus 12 kata der Omori ryu

Chuden besteht aus 10 kata der Hasegawa eishin ryu

Okuden besteht aus 21 kata verschiedener Schulen

Dazu kommt noch die Partnerübung kumitachi, bestehend aus tachi uchi no kurai und tsumeai no kurai, welche heute selten unterrichtet werden.


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